Liebe Landsleute,
vom 27. Juli bis 6. August 2015 weilte die Familie Gerlinde und Karl BOHN in Arad zu Besuch anlässlich der Konsekrationsfeierlichkeiten der Wallfahrtskirche Maria Radna. Nebenbei standen natürlich auch Friedhofsbesuche an, die Kirchweih in Sanktanna, Treffen mit den Neu-Arader Landsleuten im Hotel Coandi und natürlich… Ahnenforschung!
Sie suchten das Ehrengrab des Vorfahren Sigismund Edelspacher Edler de Gyorok, der als Mäzen und Förderer der Minoritenkirche in Arad in der Krypta der Kirche beim Hauptaltar beigesetzt wurde. (sh hierzu Biographisches Lexikon des Banater Deutschtums von Dr. Anton P. Petri). Die Angestellten der Minoritenkirche einschließlich amtierende Pfarrer waren nicht sehr kooperativ, wussten von nichts oder wollten nichts wissen. Man verwies sie von Pontius zu Pilatus bis sie die Bekanntschaft eines Herrn Ujj Janos machten, 73 Jahre alt, Publizist, Historiker, Verfasser mehrerer Artikel und Bücher über Arad u.a.
Ujj Janos, Lanevschi Gheorghe, „ARAD – patrimoniul cultural construit”, Editura Brumar Timișoara
Man kam ins Gespräch und auf dem Rückweg erzählte Gerlinde ihm, dass sie in einem Team Neu-Arader ehrenamtlichen Forschern das Familienbuch Neu-Arad erarbeiten bzw erstellen. Herr Ujj berichtete, dass er nach Neu-Arad zur Messe ging zur Amtszeit von Peter Tamasko- ein alter persönlicher Freund. Regelmäßig besucht er die Gottesdienste in Neu-Arad seit Pfarrer Mathias Dirschl hier Seelsorger ist.
Pfarrer Dr. Anton Schulter lernte er im Januar 1995 kennen anlässlich des Gedenkgottesdienstes zum 50. Jahrestag der Russlanddeportation der Landsleute aus der Heimatgemeinde.
Herr Ujj trug sich mit der Absicht, die Geschichte der Arader Kirchen zu verfassen. Deswegen hatte er Interesse an der Historiae Domus Neu-Arad. Er traf sich mit Pfarrer Schulter ein paar mal bis zu dessen Tod 1999.
Historiae Domus Neu-Arad VERSCHWUNDEN
Aus diesen Gesprächen – mit Pfarrer Schulter und der Messnerin (ausgewandert nach Ungarn und 2015 verstorben)- ging hervor, dass die Historiae Domus Neu-Arad VERSCHWUNDEN bzw inexistent ist.
An der Tatsache, dass sie existierte, bestehen keine Zweifel. Dr. Petri als auch Daniel Schemel zitieren in ihren Publikationen daraus.
Pfarrer Dr. Anton Schulter hat wohl im hohen Alter das Original einer Vertrauensperson gegeben, auf jeden Fall vor 1995, womöglich noch vor der Wende, um die Konfiszierung durch die Kommunisten zu umgehen? Die Intention war wohl- logisch abgeleitet- das Buch in Sicherheit zu bringen und/oder eine Kopie für die Landsleute in Deutschland anzufertigen.
Der genaue Hergang lässt sich nicht rekonstruieren.
Auskunft und Hinweise erbeten
Für die Erstellung des Familienbuchs Neu-Arad wäre es eine essenzielle und hilfreiche Quelle!
Deswegen appelliere ich im Namen des HOG-Vorstandes und Gen-Plus Forschungsteams an alle Banater Landsleute, die etwas über den Verbleib des Originalbuches wissen bzw sagen können.
Die Hinweise werden wunschgemäß auch vertraulich behandelt, ohne Namen zu nennen. Wir fordern auch nicht die Herausgabe des Originals (obwohl diese an den Jahrhunderte alten Verwahrungsort zurück kehren sollte allein schon aus Pietätsgründen), sondern wären mit einer Kopie mehr als zufrieden und dankbar.
Im Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen, wohin der Nachlass Dr. Petri verbracht wurde, befindet es sich nicht.
Wer weiß etwas über die Existenz des Buches, dessen Verbleib in Deutschland oder dem Banat? Vielleicht befindet es sich im Nachlass eine bereits Verstorbenen, unbeachtet und verkannt als solches.
Hinweise (namentlich oder anonym) bitte an
Franz-Anton Bellinger HOG Vorsitzender / franz-anton.bellinger@t-online.de / Tel +49 (841) 57685
oder jedwelches andere Vorstandsmitglied.
Josef Künstler (Team-Organisation Familienbuch) / hog-neuarad@online.de / Tel. +49 (711) 2262463