Msgr. Andreas Straub ist verstorben

Msgr. Andreas Straub
Erzbischöflicher Geistlicher Rat
*03.08.1936 Neu-Arad   †09.03.2025 Bayreuth

Mit großer Trauer haben wir Nachricht erhalten, dass unser Landsmann
Msgr. Andreas Straub, Erzbischöflicher Geistlicher Rat,
emeritierter Visitator für die Seelsorge der Donauschwaben und der Deutschen aus Südosteuropa
im Herrn entschlafen ist.

Msgr. Andreas Johann Straub ist tot. Als letzter Heimatpriester war er für uns, seinen Neu-Arader Landsleuten ihr seelisches Bindeglied. Wie es die HOG jahrzehntelang verstand, uns organisatorisch immer wieder zusammen zu bringen, so wurden wir von ihm dabei mit seiner Präsenz belohnt.  Sein Auftreten, allein seine Stimme, seine Worte erinnerten uns an eine wunderbare Zeit, die uns heimatverbunden und engvertraut war. Ebenso verstand er es in unseren Lebensphasen als Jubilare jahrgangsweise mit seinen Worten uns im Herzen zu erreichen. Dabei fühlten wir uns geehrt, seine Ansprachen, seine Predigten, einfach sein Lächeln, ja sie werden uns fehlen.
 Am 4. August 1936 wurde er als jüngstes von drei Kindern in einer röm. kath. Familie in Neu-Arad geboren. Die Mutter war sehr fromm und begabt und erzog ihre Kinder zu aufrechten Menschen.
Ursprünglich wollte er jedoch den Lehrerberuf ergreifen, und gehörte 1954 zu den wenigen Absolventen der (kurzlebigen) pädagogischen Lehrerbildungsanstalt in Neu-Arad. Danach begann er ein Studium der Mathematik und Physik in Temeschburg. 
Die Frage nach dem tieferen Sinn im Leben war für ihn wegweisend: Woher, wofür und wohin führt mein/unser Lebensweg? Er erkannte, dass Gottlosigkeit und Materialismus keinen Sinn ergeben und dass es mehr geben muss. Die politischen Gegebenheiten jener Zeit und die Repressalien, denen die katholischen Priester ausgesetzt waren, hinterließen bei ihm einen gewaltigen Eindruck.  Diese Ereignisse und insbesondere die Verfolgung von Bischof Augustin Pacha, der 1954 totkrank aus der Haft entlassen wurde, haben in ihm den Entschluss reifen lassen, Priester zu werden. So war er 1954, an der Bahre von Bischof Pacha, überzeugt, dass er diesen Weg als Priester einschlagen werde.
Im Jahre 1955 trat er in das Priesterseminar in Karlsburg (Alba Iulia) ein. Dazu musste er ungarisch lernen, denn der Unterricht dort erfolgte in Ungarisch und Latein. 1961 empfing er die Priesterweihe durch Bekennerbischof Marton Aaron. Seine Mutter schenkte ihm zur Primiz ein Büchlein mit dem Titel „Primizkrone, Sterbekranz“ von Theodor Zenner, in welchen das schicksalhafte Leben eines jungen Priesters erzählt wird.  
Die Primiz in Neu-Arad wurde 1961 auf Grund der politischen Vorgaben nur sehr verhalten gefeiert, es existiert nicht einmal ein Bild von ihm am Altar. Sein Vorbild ermutigte aber einen weiteren Neu-Arader ihm auf dem Weg zum Priesterberuf zu folgen: Egmont Topits. 
Für Andreas Straub folgten mehr als 60 Jahre priesterlicher Dienst in verschiedenen Orten im Banat und ab 1981 in Deutschland, alles aber als Diener im Weinberg des Herrn.
Er lebte und wirkte treu seinem Primizspruch:
“ Auf dich, o Herr,
habe ich meine Hoffnung gesetzt.
In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden!“
(aus Te Deum – Übertragung nach Romano Guardini)
Was er an Gutem gedacht und bewirkt hat, möge ihm vergolten werden als ewige Ruhe und Frieden Gottes.
HOG NEU-ARAD

Stationen seines Wirkens: 
03.08.1936     geboren in Neu-Arad / Banat
1943 – 1953   Grundschule und Lehrerbildungsanstalt in Neu-Arad
1954 – 1955   Studium der Mathematik und Physik in Temeschburg
1955 – 1961   Studium der Theologie und Philosophie in Alba Julia
08.12.1961     Empfang der Priesterweihe durch Bekennerbischof Marton Aaron in Alba-Julia
10.12.1961     Primiz in Neuarad
15.08.1962     Kaplan in Sanktanna
01.09.1965     Pfarrer in Steierdorf
01.09.1971 bis 1981 Pfarrer in der Mutter-Anna-Kirche in Neusanktanna
01.12.1981     Eintritt in den Dienst des Erzbistums Bamberg – Seelsorgeaushilfe Lichtenfels und Neunkirchen am Brand
1982-2003      Pfarrer von Münchberg mit den Filialen Sparneck, Zell und Weißdorf
01.12.1983     Kolpingpräses und Schuldekan
1990                   Geistlicher Beirat im St. Gerhards-Werk in Stuttgart
1991                  Sprecher der Priester und Gläubigen aus der Volksgruppe der Donauschwaben
1996               Ernennung zum Erzbischöflichen Geistlichen Rat
01.03.1999     Ernennung zum Visitator für die Seelsorge an den Donauschwaben durch die Deutsche Bischofskonferenz
01.10.2003     Eintritt in den (Un)Ruhestand
01.10.2004     Pfarradministrator in Büchenbach, und Kuratie Trockau
01.10.2005      Seelsorgliche Mithilfe in den Dekanaten Bayreuth und Auerbach
März 2007       Von Papst Benedikt XVI. zum Päpstlichen Kaplan (Monsignore) ernannt
2011                Emeritiert – Jubelpriester
2016                Dankgottesdienst zum 80. Geburtstag und Feier des 55. Priesterjubiläums in der Kirche St. Thomas von Aquin in Trockau
09.03.2025      in Bayreuth verstorben

Für seine Tätigkeiten erhielt Msgr. Andreas Johann Straub folgende Auszeichnungen:
1996               die Verdienstmedaille in Gold von der Landsmannschaft Banater Schwaben
2001               die Prinz-Eugen Nadel, die höchste Auszeichnung der Landsmannschaft der Banater Schwaben